Dolm der WocheLiebe Ski-Familie
Kommentar von Günther Moser, 11.01.2014 Kurz vor Start von Olympia in Sotschi am 7.2. findet der österreichische Skipräsident Schröcksnadel Worte des Lobes für die Diskriminierung von Schwulen in Russland. In einem Interview mit dem "Standard" machte der der nach eigenen Angaben politisch über die Situation in Russland nicht so informierte Jurist eines klar: Homophobie ist voll ok. Allein mit seiner Aussage "Mir ist es auch lieber, es wird für Familien geworben, als es wird für Homosexualität geworben." unterstützt er Ressentiments gegen Schwule. Wenige Tage davor empfahl er seinen Athleten sich nicht politisch zur Situation in Russland zu äußern. Warum gerade er das tut, wird gute Gründe haben. Bewusst oder auch nicht schickt er damit ein deutliches Signal an die nicht geouteten Sportler seines Kaders. Was an Homophobie dem Fußball zugeschrieben wird, ist im Skisport nicht anders: ein Outing wäre karriereschädlich. Im millionenschweren Ski-Zirkus zählen Ergebnisse und Gehorsam im militant organisierten Skiverband. Menschenrechtsorganisationen wie "SOS-Mitmensch" kritisierten seine Äußerungen scharf und Bundespräsident Heinz Fischer stellte klar, daß Sportler natürlich das Recht auf freie Meinungsäußerung hätten, wie jeder andere Staatsbürger auch. | Bild: Wiki Commons / Manfred Werner / CC-BY-SA-2.0 |