DeutschlandDeutschland: Nicht verwandte Kinder für schwule Paare?
Von Günther Selinger, 15.06.2009 In Deutschland wird derzeit über das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare debattiert. So fordert beispielsweise die Bundestagsvizepräsidentin, die Grüne Katrin Göring-Eckhard, dass Homosexuelle das vollumfängliche Recht auf Adoption erhalten sollten. Die Politikerin erklärte, dass das Adoptionsrecht den Kindern zu gute komme. Schliesslich würden beide Elternteile Verantwortung für ein Kind übernehmen, und daher fordere sie die Rechtssicherheit in Bezug auf den Unterhalt und Erbschaften zu regeln. Dass Göring-Eckhard gleichzeitig auch noch Präses der Synode der Evangelischen Kirchen in Deutschland ist, dürfte dieser Aussage zusätzlich Zündstoff verliehen haben. Volker Kauder, der Fraktionschef der CDU, meldete sich jedenfalls ebenfalls umgehend zu Wort. Ein Adoptionsrecht für Schwule sei für ihn nicht mit dem christlichen Menschenbild seiner Partei zu vereinen, verdeutlichte er erneut. Unterstützung gibt es allerdings von der FDP, welche die Kinder von schwullesbischen Eltern den gleichen Respekt und die gleiche Sicherheit zusprechen will wie allen anderen Kindern. Dabei meinte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, dass diesbezüglich Schweden, Großbritannien und Spanien ein Vorbild seien. | >>>Die Stiefkindadoption wurde in Deutschland bereits vor vier Jahren eingeführt. Damit können leibliche Kinder eines Partners vom jeweils anderen Partner adoptiert werden. Die momentane Diskussion bezieht sich nun allerdings auf nicht verwandte Kinder, welche von beiden Partnern adoptiert würden. Auch Bundesjustizministerin Brigitte Zypries von der SPD hat bereits vor einigen Monaten angekündigt, dass sie ein solches Adoptionsrecht nochmals durch ihr Ministerium prüfen lassen wolle. |