SASHA WALTZSasha Waltz & Guests
von Peter Jobst.01.02.2012 In dem Choreographischen Konzert »gefaltet« lotsen 8 hochkarätige Tänzer mit brillanten Musikern Möglichkeiten und Grenzen im Mit-, Neben-, Gegeneinander aus. Melancholische Bilder, schwerelose Eleganz, Klarheit, Anmut, feine Ironie, formale Dichte sind die Markenzeichen von Choreografin Sasha Waltz. Sinn und Sinnlichkeit in Musik und Tanz: Tänzer und Musiker als Körperskulpturen. Musiker werden gehoben, getragen, abgestellt. Zeichen von Vertrauen, Respekt, musikalisch-szenischer Einheit? Ein gewagtes Spiel mit Poesie, Kitsch, Kunst. Körperbetonter Ausdruckstanz ist das Anliegen von Sasha Waltz, die Körper ihrer Tänzer sind für sie die Instrumente. Der aggressive Dialog zwischen barfüssigen Musikern in Schwarz und bunt gekleideten Tänzern führt manche Zuschauer als Kraftwerk von Gefühlen an ihre Grenzen. Mozart als Thema mit Variationen: Carolin Widmann musiziert ebenso elegant in den Armen von Edivaldo Ernesto als im Reifrock über den Schultern von Todd McQuade. Auch im Zuschauerraum ist temporäre Unruhe nicht zu überhören. Ganz wie im realen Konzertleben. Die Bühne wird zum Spiegel von Befindlichkeiten. Kunststücke wie Hebefiguren geben dem virtuosen Spiel neue Dimensionen und erinnern an den Nouveau Cirque. Auf der kargen, fast leeren Bühne des Landestheaters füllt Sasha Waltz, als Belle (+ Bête!) des neuen Tanztheaters eine Ikone, Zwischenräume, Lücken, Leerstellen zwischen Musik und Interpreten. Ein denkwürdiger Abend, der viele Fragen stellt. | Tänzer & Musiker: Einheit + Vielfalt Im Gespräch: Sasha Waltz & Todd McQuade FactsMozartwoche Salzburg 2012. |