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Droge Sport

Rennen macht doch high
Von Christopher Ganz, 06.03.2008

Glücklich durchs Joggen – wahr oder Wunsch? Wahr, haben Forscher jetzt herausgefunden.

Ausdauersport hat seit langen den Ruf, Stress abzubauen, Angst zu lösen, die Stimmung aufzuhellen und Schmerzwahrnehmung zu drosseln. Für das mit dem Ausdauerlauf einhergehende Hochgefühl wurde gar eine eigene Umschreibung – Runner’s High – geschaffen. Die Ursache dieser so positiven Wirkungen auf die Befindlichkeit war aber bislang ungeklärt.

Die beliebteste Theorie war und ist die »Endorphin-Hypothese«, die eine vermehrte Ausschüttung körpereigener Opioide im Gehirn mutmaßte. Da ein direkter Nachweis dieser Theorie jedoch aus technischen Gründen bis heute nicht erbracht werden konnte, löste sie in der wissenschaftlichen Fachwelt stets kontroverse Diskussionen aus.

Forscher der Nuklearmedizin, Neurologie und Anästhesie der Technischen Universität München sowie der Universität Bonn haben die Endorphin-Theorie jetzt in einer Studie genauer unter die Lupe genommen. Veröffentlich wurden die Ergebnisse in der Fachzeitschrift Cerebral Cortex.

Dabei wurden zehn Athleten jeweils vor und nach einem zweistündigen Langstreckenlauf mit dem bildgebenden Verfahren der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) untersucht. Die Wissenschaftler setzten dazu eine bestimmte radioaktive Substanz ein, die im Gehirn an Opiat-Rezeptoren bindet und dabei in Konkurrenz zu Endorphinen tritt.

»Je mehr Endorphine im Gehirn des Athleten ausgeschüttet werden, desto mehr Opiat-Rezeptoren werden besetzt«, erklärt Professor Dr. Henning Boecker, der die Studie an der TU München koordiniert hat. Entsprechend geringer seien die Chancen für diese Substanz, ebenfalls an den Opiat-Rezeptoren zu binden.

Droge Sport

> Im PET-Bild lässt sich die Bindung der Substanz sichtbar machen: Durch Vergleich der Bilder vor und nach einem zweistündigen Dauerlauf ermittelten die Forscher eine signifikant verminderte Bindung mit der Substanz. Das spricht im Umkehrschluss für eine vermehrte Ausschüttung körpereigener Opioide beim Ausdauerlauf.

»Damit haben wir nun erstmals Belege dafür finden können, wo und in welchem Ausmaß bei Ausdauerbelastung Endorphine im Gehirn freigesetzt werden«, so Boecker. »Interessanter Weise fanden wir Endorphinfreisetzungen vorwiegend in Bereichen des Frontallappens der Großhirnrinde und des sogenannten limbischen Systems, beides Gehirnregionen, die eine Schlüsselrolle in der emotionalen Verarbeitung innehaben. Darüber hinaus konnten wir signifikante Veränderungen des Hoch- und Glücksgefühls nach dem Ausdauerlauf feststellen.«

Um die genauen Auswirkungen auf Depression und Angstzustände, aber auch auf mögliche Sucht fördernde Aspekte durch Langstreckenlaufen festzustellen, sind jedoch weitere Studien nötig.




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